Chronik

Baiereck und Nassach dürften zur Zeit des Hohenstaufenkaisers Barbarossa (1152 bis 1190) gegründet worden sein. In den Seitentälern der Fils gab es noch viel Urwald und dem Herrscher lag daran, diesen urbar machen zu lassen. Zu jener Zeit strömte jedoch der Überschuss der Landbevölkerung den Städten zu. Man musste also einen Anreiz zum Roden des Waldes schaffen. Dies geschah durch die Befreiung von allen Steuern und von der Leibeigenschaft. Die „Reutgüter“ von Baiereck, Büchenbronn und Krapfenreut waren zu einem Ämtchen zusammen gefasst, dem der Forstmeister von Schorndorf vorstand. In einer Verzichtserklärung, die ein Graf von Aichelberg dem Kloster Adelberg ausstellte, wird Nassach im Jahr 1245 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Obwohl Baiereck mindestens gleich alt ist, wird der Ort schriftlich erstmals in einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1465 erwähnt.

Das enge Nassachtal und die kargen Böden sind für die Landwirtschaft nicht günstig. Holz als Rohstoff zur Gewinnung der Pottasche und zur Feuerung der Öfen zusammen mit dem Vorkommen von Quarzsand, boten den Bewohnern im Mittelalter durch die Glasmacherei nicht unerhebliche Verdienstmöglichkeiten. Nach etwa 100-jähriger Ausbeutung des Waldes zogen die Glasbläser fort. Die Zurückbleibenden mussten hinfort ihr Dasein mit Köhlerei und Sandbrechen fristen. Bis zur Neuzeit gehörten die Talorte zu den ärmsten des ganzen Landes.

Erst 1847 wurde das Tal durch eine richtige Straße erschlossen. 1903 erfolgte die Fortsetzung nach Schlichten und damit den Anschluss ans Remstal.

Baiereck und Nassach bauten 1939 auf halbem Wege zwischen den Dörfern ein neues Schulhaus. Dieses dient nunmehr als Kindergarten.

Obwohl ursprünglich wahrscheinlich zum Burgstall Diegelsberg gehörig, war Nassachmühle jahrhundertelang ein Teil von Baiereck und zählte damit zum alten Oberamt Schorndorf. 1926 erfolgte die Eingemeindung nach Uhingen. Die Mahlmühle am Nassachbach warf wenig Gewinn ab. Darum wurde im Laufe der Zeit eine Pappdeckelfabrik, ein vegetarisches Kurheim und danach ein Feierabendheim für Diakonissen daraus. Das Gebäude ist seit 1974 in Privatbesitz und enthält Wohnungen.

Diegelsberg war bis 1930 eine selbständige Gemeinde, gehörte aber schon im Mittelalter zur Stabsschlultheißerei Uhingen. Die Gründung des Weilers kann mit einer kleinen Burganlage in Verbindung gebracht werden.

Landwirtschaft und Obstbau ernährten in früherer Zeit die Einwohner. 1844 wird erstmals die Branntweinherstellung größeren Stils erwähnt.