Landratsamt: Tigermücken-Population hat sich in Holzhausen etabliert

Städtische Mitteilungen

Das dritte Jahr in Folge ist sie in Holzhausen: die Asiatische Tigermücke. Das Landratsamt geht davon aus, dass das kleine Insekt zum ständigen Sommer-Begleiter werden könnte. Obwohl die Insekten Überträger von gefährlichen Krankheiten sein können, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung laut Robert-Koch-Institut gering. Damit das so bleibt, müssen auch die Bürger aktiv werden.

„Inzwischen hat sich seit 3 Jahren eine feste Population der Asiatischen Tigermücke im Uhinger Stadtteil Holzhausen etabliert“, informiert das Gesundheitsamt Göppingen. In den vergangenen Wochen gingen bei der Behörde vermehrt Meldungen über die Asiatische Tigermücke ein.

Anhand von eingeschickten Mücken und Fotos wurden diese durch die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts eindeutig als Asiatische Tigermücke bestätigt.  Von den Insekten, die auch durch ihr sehr aggressives Anflugverhalten auffallen, geht ein gewisses Infektionsrisiko aus: Denn die Asiatische Tigermücke kann Zika-, Dengue-Virus oder West-Nil-Fieber übertragen. Wobei die Betonung auf „kann“ liegt. Denn: „Die Viren, die sie theoretisch übertragen können, müssten erst durch einen infizierten Reiserückkehrer aus den Tropen mitgebracht werden“, betont das Robert-Koch-Institut (RKI). Und auch dann ist die Wahrscheinlichkeit gering: Denn die Mücke müsste eine infizierte Person in einem bestimmten Zeitfenster stechen, da die Viren in der Regel nur wenige Tage im Blut der Infizierten vorhanden sind. Außerdem müsste die Mücke dann im Hochsommer lange genug leben, um Wochen später eine erneute Blutmahlzeit zu nehmen, dafür weitere Menschen zu stechen und das Virus so weiterzugeben. Bislang sind solche Fälle laut RKI hierzulande noch nicht bekannt geworden, aber die Fallzahlen von zum Beispiel Dengue-Fieber bei Reiserückkehrern ist in Deutschland doppelt bis dreifach so hoch wie in anderen Jahren zu dieser Jahreszeit und somit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es in Gebieten in denen die Asiatische Tigermücke vorkommt, zu Infektionen kommen kann.

Ebenso empfiehlt das RKI Reiserückkehrern aus tropischen/subtropischen Gebieten, in denen Dengue-Fieber auftritt, in deutschen Regionen mit der Asiatischen Tigermücke im Sommer und Frühherbst auch bei Symptomfreiheit bis 14 Tage nach der Reise Mückenschutz zu ergreifen.

Um die Verbreitung der tagaktiven und stark an den Menschen angepassten Mücke zu unterbinden, ist es sehr wichtig, dass jegliche Brutmöglichkeiten im Garten, auf Terrassen und Balkonen beseitigt werden. Zu den bevorzugten Brutstätten der Asiatischen Tigermücke gehören alle Arten von kleinen und stehenden Wasseransammlungen im Garten. Diese entstehen beispielsweise in:

  • Blumentopfuntersetzern
  • Gießkannen
  • Eimern
  • Planschbecken
  • verstopften und/oder beschädigten Dachrinnen

Die Eier der Tigermücke überstehen Trockenheit und kalte Winter gleichermaßen. Daher rät das Landratsamt, die Behälter nach dem Auskippen des Wassers gründlich zu reinigen. Um erneute Wasseransammlungen zu verhindern, empfiehlt es sich, alle Behältnisse umgedreht oder wenn möglich unter einem Dach zu lagern.

Tabletten sollen Larven abtöten

Zur Bekämpfung der Population wird ein biologischer Wirkstoff verwendet. Diesen hat die Stadtverwaltung Uhingen in den vergangenen Wochen in Tablettenform verteilt beziehungsweise er kann in der Verwaltungsnebenstelle in Holzhausen abgeholt werden. Die Tabletten sollten alle zwei Wochen in mögliche Brutgewässer der Asiatischen Tigermücke gegeben werden, um die Brut abzutöten. Außerdem fand im Juni  eine Infoveranstaltung zu diesem Thema in der Verwaltungsnebenstelle in Holzhausen statt, um möglichst viele Menschen zu informieren. „Denn nur gemeinsam kann die Population der Asiatischen Tigermücke eingedämmt werden“, betont Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger. Wenn sich auch nur ein einziger nicht an der Maßnahme beteilige, scheitern die besten Maßnahmen. „Holzhausen soll nicht dauerhaft Heimat der Asiatischen Tigermücke werden“, ergänzt Matthias Wittlinger. „Unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen muss es uns wert sein, mit relativ einfachen Mitteln viel zu erreichen.“ Deshalb trage die Stadt ihren Teil dazu bei, indem sie  informiere und bei öffentlichen Gebäuden entsprechende Maßnahmen ergreife. Zudem betont er, dass die Stadt weitere Vorgehensweise mit einem Schädlingsbekämpfer prüft.

Das Gesundheitsamt rät dazu, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu befolgen, da laut Fachkreisen anzunehmen sei, dass die Problematik mit der Asiatischen Tigermücke die kommenden Jahre zunehmen wird.