Vor einem modernen Gebäude mit der Aufschrift "Fischer Weilheim" steht ein großer roter Feuerwehr-Lastwagen, umgeben von fünf Personen  (von rechts): Bürgermeister Matthias Wittlinger, Kommandant Steffen Kwiatkowski, Gerätewart Heiko Streicher sowie Verwaltungsmitarbeiterin und FFW-Mitglied Jenny Streicher sowie FISCHER-Geschäftsführer Frank Bahner.
© Vor einem modernen Gebäude mit der Aufschrift "Fischer Weilheim" steht ein großer roter Feuerwehr-Lastwagen, umgeben von fünf Personen (von rechts): Bürgermeister Matthias Wittlinger, Kommandant Steffen Kwiatkowski, Gerätewart Heiko Streicher sowie Verwaltungsmitarbeiterin und FFW-Mitglied Jenny Streicher sowie FISCHER-Geschäftsführer Frank Bahner.
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Uhinger Retter erhalten tatkräftige Unterstützung

Städtische Mitteilungen

Bei Hochwasser, brennenden Elektrofahrzeugen, Löscheinsätzen und dem Transport von Schutt: Dank der großzügigen Unterstützung der Firma FISCHER Weilheim verfügt die Uhinger Feuerwehr nun über zusätzliches Equipment, das einzigartig im Landkreis Göppingen ist.

Uhingens Feuerwehr  hat ihren Fuhrpark mit einem wichtigen und 2300 Kilogramm schweren Zubehörteil für das 450 PS starke Wechselladerfahrzeug (WLF) erweitert: Eine von der Firma FISCHER aus Weilheim/Teck (Kreis Esslingen) gespendete Mulde, also ein Container, erweitert nun das Portfolio der Rettungskräfte. Dass die Mulde wichtig ist, hatte sich bei den Starkregen- und Hochwasser-Ereignissen im Juni gezeigt.

„Damals hatten wir die Mulde der Feuerwehr aus Salach nutzen können, um Sandsäcke nach Donzdorf und Uhingen zu bringen“, erinnert sich Uhingens Feuerwehrkommandant Steffen Kwiatkowski. Und in den Tagen nach dem verheerenden Hochwasser erhielt Uhingens Wehr eine Mulde der Firma FISCHER, um in Uhingen und dem Stadtteil Holzhausen beispielsweise die durch Hochwasser und Schlammwasser zerstörten Elektrogeräte abzuholen. Manch einer erinnert sich noch gut daran, wie der WLF-Lastwagen mit dem orangefarbenen Container voller zerstörter Waschmaschinen durch Holzhausen mit einem Bagger zum Beladen im Schlepptau durch Holzhausen gefahren ist.

Brennende E-Autos in Mulde löschen und Temperatur absenken

Mit der Mulde können sich nicht nur beschädigte Geräte oder durch einen Brand beschädigte Gebäudeteile abtransportieren lassen. In Zeiten von immer mehr Elektroautos auf den Straßen, kann der Container auch zum Einsatz kommen, genauer gesagt, sollte ein E-Auto in Brand geraten. „Die verbauten Lithium-Ionen-Batterien können thermisch durchgehen, also brennen stundenlang, und sind wasserdicht verpackt“, weiß Steffen Kwiatkowski. „Das stellt viele Feuerwehren vor ein Problem.“ Die Batterien ließen sich nur unter großem Aufwand löschen. Die neue Mulde für das WLF bietet eine weitere Option, über die nur wenige Feuerwehren verfügen: „Wir können den Container mit Wasser füllen und das brennende E-Auto darin versenken, um einerseits den Brand zu löschen und andererseits die Temperatur abzusenken“, sagt Uhingens FFW-Kommandant.

Dabei verfügt der neue Container über besondere Ausstattungsmerkmale: Zuläufe und Abläufe fürs Wasser. Dadurch kann kontrolliert Wasser in die Mulde gelassen und das kontaminierte Wasser gezielt abgelassen und fachgerecht entsorgt werden. Für dieses Einsatzszenario wäre eine Zusammenarbeit mit der Feuerwehr der Nachbargemeinde Ebersbach möglich. Diese verfügt ebenfalls über ein Wechselladerfahrzeug und ist zusätzlich mit einem Kran ausgestattet.  

„Wir sind sehr dankbar, dass wir nun so eine Mulde haben“, betont Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger. Möglich wurde dies einerseits über den Kontakt einer Rathausmitarbeiterin und zugleich Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr sowie durch die Bereitschaft ihres ehemaligen Arbeitgebers der Firma FISCHER in Weilheim/Teck. Diese hatte erstmals für eine Feuerwehr eine gebrauchte Mulde komplett überarbeitet, durch Sandstrahlarbeiten behandelt, mit den Wasserzu- und abläufen sowie Befestigungsösen versehen und lackiert – kostenlos. „Die Mulde eröffnet uns so viele neue Möglichkeiten“, fügt Matthias Wittlinger bei der kürzlichen Übergabe auf dem Firmensitz hinzu. Dass diese besondere Spende nicht selbstverständlich ist, machen der Rathauschef und Kommandant ebenfalls angesichts der Kosten deutlich. Die EnBW nennt in einem Service-Blog zu E-Autos Kosten für einen Container in Höhe von bis zu 70.000 Euro. Doch nicht nur seitens der Uhinger Delegation war die Freude groß, auch bei Frank Bahner. Als Sprecher der Geschäftsführung betont er, wie wichtig es ist, Rettungskräften mit solch einer Geste unter die Arme zu greifen. 

Denn auch bei den klassischen Rettungseinsätzen der Freiwilligen Feuerwehr – dem Löschen von Bränden – kann die Mulde zum Einsatz kommen. Muss bei einem Großbrand Wasser über weite Strecken transportiert werden, kann die Mulde mit einem Fassungsvermögen von 14.000 Litern beispielsweise in Nähe des Brandes abgestellt und mit Wasser gefüllt werden. „Dann haben wir eine Löschwasser-Reserve, die jederzeit verfügbar ist“, erklärt der Kommandant. Doch auch für die sogenannte Löschwasserrückhaltung eignet sich das neue Zubehör. Das bedeutet, dass Löschwasser, so gut es geht, aufgefangen werden muss, um eine Verunreinigung von Gewässern zu verhindern. 

Info: Die Mulde stammt von der Firma Kugeler aus Nagold und wurde im Jahr 2001 gebaut. Die Firma FISCHER aus Weilheim/Teck hat sie eigens für die Uhinger Feuerwehr aufbereitet und für deren Anforderungen umgebaut. Die Mulde ist 6,5 Meter lang, 2300 Kilogramm schwer (Maximalgewicht 15.000 Kilogramm) und hat ein Fassungsvermögen von bis zu 14 Kubikmeter.

Die Mulde kann vom Wechselladerfahrzeug (WLF) der Uhinger Feuerwehr geladen werden. Dabei handelt es sich um einen Spezial-Lastwagen, der auch andere Container laden kann. Das WLF wurde im vergangenen Jahr der Uhinger Feuerwehr übergeben.